Kann man Ideen systematisch finden? Mit dieser Frage wollen wir uns in unserem heutigen Blogpost beschäftigen. Dafür werden wir dir nicht nur 3 wertvolle Tipps für die Entwicklung neuer Ideen mit auf den Weg geben, sondern dir auch zeigen, wie man diese Ideen schnellstmöglich in die Umsetzung bringt.  

Podcast-Folge #197

  • Warum Meetings manchmal als Ideen-Grab enden (05:00)
  • Überlege dir einen Fahrplan, um alle auf das gleiche Level zu bekommen (09:00)
  • Schütze Ideen und etabliere eine Mach-mich-besser Kultur (21:00)
  • Die richtige Brainstorming-Technik (29:00)
  • So hilft eine Roadmap bei der Umsetzung von Ideen (41:00)

In diesem Beitrag

Die Meeting-Falle 

Es passiert selbst den besten Unternehmern: Man plant ein Meeting, indem alle gemeinsam an der Lösung eines Problems arbeiten sollen und am Ende diskutieren drei Leute miteinander, während der Rest der Gruppe einfach nur ruhig daneben sitzt. Diese Situation ist für alle Beteiligten schwierig. 

Die “Leisen” fühlen sich überflüssig und fragen sich, welchen Beitrag sie denn gerade leisten, während die “Lauten” das Gefühl haben, dass nur darauf gewartet wird, dass sie endlich zum Punkt kommen. So passiert es dann, dass die Diskussion schlicht und einfach abgebrochen wird, ohne ein richtiges, produktives Ende zu finden.

Anstatt die Vorteile der Schwarmintelligenz zu nutzen, züchtet man sich im Meetingraum fast schon Schwarmdummheit heran. Aus solchen Meetings gehen am Ende alle mit einem unguten Gefühl heraus, da der Eindruck entsteht, man hätte das alleine besser hinbekommen. Wie schafft man es jetzt, die Veränderung hin zu produktiven Ideenfindungs-Meetings zu starten?

3 Tipps für bessere Ideenentwicklung 

Tipp Nummer 1: Bringe alle Beteiligten auf das gleiche Level  

Wie beginnst du Diskussionen in deinen Meetings? Stellst du dich vor dein Team und sagst, dass ihr hier und heute Problem X lösen wollt? Vielleicht kommst du ja auch schon mit einem Grundfahrplan ins Meeting rein, und gerade da musst du vorsichtig sein.

Gehe in solchen Situationen lieber erstmal einen Schritt zurück und frage alle Anwesenden, ob dieser Grundfahrplan für sie überhaupt Sinn macht und was die betreffenden Personen gegebenenfalls noch benötigen, um informiert weitermachen zu können.

Wir nutzen dafür gerne die Metapher des Hubschrauberlandeplatzes. Bevor wir losfliegen, sollten wir erstmal klarstellen, wie denn der Landeplatz aussieht, auf dem wir später landen wollen. Wenn man nämlich nicht weiß, wohin die Diskussion überhaupt führen soll, dann läuft so ein Meeting schnell aus dem Ruder. Allen Anwesenden sollte klar sein, was hier am Ende entstehen soll.

Jeder kommt mit unterschiedlichen Sichtweisen und Vorwissen in so ein Meeting, und wenn du vorab nicht alle auf ein Level bringst, dann kommen vielleicht tolle Ideen raus, die aber zu nichts führen. Das wiederum sorgt dann dafür, dass sich das Meeting unproduktiv anfühlt.

Wenn du während der Diskussion merkst, dass die Level doch nicht so ganz übereinstimmen, dann trau dich ruhig, das Meeting kurz zu unterbrechen und dafür zu sorgen, dass alle auch wirklich über die gleichen Dinge sprechen. Diese Rolle des Moderators einzunehmen kann erstmal einschüchternd wirken, aber auch das kann man lernen. Es braucht schlicht und einfach jemanden, der immer mal wieder sicherstellt, dass alle am selben Strang ziehen.

Tipp Nummer 2: Schütze Ideen und etabliere eine Mach-mich-besser Kultur 

Wir haben bereits erwähnt, dass gerade extrovertierte Teammitglieder oft aktiv in den Diskurs gehen und miteinander zanken, während die Introvertierten, die möglicherweise sogar bessere Ideen haben, sich zurückhalten. Dazu kommt, dass es schnell mal passiert, dass die Idee eines introvertierten Teammitglieds von anderen mit den Worten “Ja, aber das geht doch so nicht…” abgeschmettert wird. In diesem Moment liegt es in deiner Verantwortung, dieses zarte Ideen-Pflänzchen zu schützen, bevor es gnadenlos ausgerissen wird.

Für introvertierte Teammitglieder ist dieser Schutz gleich aus mehreren Gründen extrem wichtig. Einerseits sehen sie, dass ihre Ideen geschützt werden, was sie dazu animiert, mehr Ideen zu generieren. Andererseits kann es auch einen großen Boost für das Onboarding neuer Mitarbeiter bieten, da diese sehen, dass es anerkannt wird, wenn sie vor einer Gruppe aus sich herausgehen und ihre Ideen teilen.

Wir verbinden diesen Ansatz gerne mit der Mach-mich-besser Methode von John Strelecky. Dabei stellt jeder seine Idee vor und die anderen überlegen sich, was sie an der Idee richtig gut finden, und wo sie vielleicht noch Schwachstellen sehen, die man weiterdenken kann. Ideen so weiterzudenken ist immer auch ein Zeichen von Wertschätzung. Gutes Brainstorming endet nicht mit dem stumpfen Herunterschreiben von Ideen, erst durch das Weiterdenken werden Ideen erst richtig genial. Außerdem entsteht so eine wertschätzende Atmosphäre und die Meetings bleiben den Teammitgliedern als positives Erlebnis in Erinnerung.

Tipp 3: Die richtige Brainstorming-Technik 

Damit ein offenes Brainstorming gut funktionieren kann, braucht es vor allem eines: klare Erwartungen. Wo ist der Landeplatz? Was sind die Rahmenbedingungen, innerhalb derer wir uns bewegen? Der Sinn und Zweck des Meetings sollte von Beginn an so klar wie möglich sein.

Ist das Verständnis mal geklärt, nehmen wir uns in unseren Meetings gerne 10 bis 15 Minuten Zeit, in denen jeder seine Gedanken aufschreibt. Es gibt eine Fragestellung, die für alle gleich ist. Dann werden beispielsweise 50 Punkte gesammelt, wie man ein bestimmtes Problem lösen könnte. Nach den ersten 10-15 Ideen sind die offensichtlichen Ideen mal raus aus dem eigenen Kopf, für die nächsten 35 muss man dann schon um die Ecke denken und etwas mehr nachgrübeln.

Was tun, wenn das Ideen-Problem eigentlich ein Umsetzungsproblem ist? 

Grundsätzlich ist es ein Qualitätsmerkmal, wenn man gar nicht anders kann, als eine Idee direkt umzusetzen. Manchmal passiert es deshalb, dass Ideen nicht umgesetzt werden, weil sie schlicht nicht gut sind. Vielleicht trifft die Lösung nicht den Kern des Problems, oder sie ist nicht gut genug ausgearbeitet und setzt daher keine Handlungsenergie frei.

Nicht in allen Fällen scheitert die Umsetzung aber daran, dass die Idee schlecht ist. Nach dem Brainstorming braucht es eine Festigung der Idee. Wir teilen das gerne auf, gerade dann, wenn es zwei oder drei Stränge gibt, an denen man parallel arbeiten muss. In solchen Fällen bekommt jeder eine Aufgabe und eine halbe Stunde, in der er oder sie sich überlegen kann, wie genau der weitere Pfad aussehen muss. Am Ende stehen dann mehrere Roadmaps da, die eine Diskussionsgrundlage für alles weitere bieten.

Woran wird unsere Idee scheitern?  

Diese Methode nutzen wir sehr gerne in unseren Meetings. Wichtig ist hierbei, die Ideen nicht einfach schlecht zu machen, sondern zu sagen “Gute Idee, das wird uns helfen, aber wir werden das nicht schaffen.” Das setzt nämlich wieder Handlungsenergie frei, da man sich in der nächsten Kreativsession fragt, wie man es doch schaffen kann. Wenn der Gedanke des Scheiterns keine Empörung auslöst, kann das auch ein Indikator dafür sein, dass die Idee im Grund nicht gut ist. Denn Scheitern darf keine Option sein.

Mit einer Roadmap in die Umsetzung

Ungefähr drei Tage nach so einem Ideenfindungs-Meeting sollte eine fertige Roadmap für die Umsetzung stehen. Wir machen das gerne so, dass wir aus Post Its auf Miro eine Roadmap erstellen. Zusätzlich gibt es dann ein Loom-Video, dass sich jeder nochmal in Ruhe ansehen kann. Danach gibt es einen CheckIn, in dem offene Fragen geklärt und Abhängigkeiten aufgelöst werden, und dann geht es auch schon an die Umsetzung.

Es braucht ein bisschen Abstand zum initialen Meeting. Ist man zu schnell in der Umsetzung, dann ist die Euphorie noch zu groß und man packt zu viel in die Roadmap. Lässt man aber zu viel Abstand, dann wird die Idee schnell von operativen Standardthemen überlagert.

Die Ideen auch wirklich umzusetzen, ist immens wichtig. Denn so, wie du in den Meetings positive Energien schaffst, so erzeugst du genau das Gegenteil, wenn du nach den Meetings nicht in die Umsetzung kommst. Wenn Mitarbeiter immer wieder mit tollen Ideen ankommen und dann aber doch nichts daraus wird, dann wird die Ambition und die Qualität der Ergebnisse der Sessions Stück für Stück abnehmen.

Logisch, da deine Mitarbeiter sehen, dass sie sich bemühen und am Ende nichts umgesetzt wird. Sowas führt dann zu einem Zustand der inneren Kündigung bei Mitarbeitern –, sollte also unbedingt vermieden werden!

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